Q2 2024: Werden sich die Preise stabilisieren?

Die Dynamik des Rückgangs der angekündigten Verkaufspreise nimmt stark ab. Nach dem 2. Quartal 2024 lassen sich folgende Beobachtungen machen:

• Die angekündigten Preise scheinen auf eine Stabilisierung hinzudeuten (-3,8% nach -9,3% im Vorquartal)
• Mieten steigen im ganzen Land wieder annach zwei Quartalen relativer Stabilisierung
• Die Zinsen beginnen zu sinken : dies ist das erste Mal seit fünf Jahren, dass die EZB beschließt, ihre Leitzinsen zu senken.

Im Klartext: Die Mieten steigen, die Zinsen sinken und es ist immer noch möglich, die Verkaufspreise gut auszuhandeln. Dies kann ein günstiger Zeitpunkt für einen Kauf sein.

Inserierte Verkaufspreise: Dynamik des Rückgangs stark gebremst

Das zweite Quartal 2024 zeugt von einem weiteren Rückgang der VerkaufspreiseIm Vergleich zum Vorquartal war die Intensität jedoch geringer. Der nationale Durchschnitt weist einen Rückgang von -3,8% auf, gegenüber -9,3% im ersten Quartal 2024. Dieser Trend betrifft das gesamte luxemburgische Staatsgebiet, jedoch mit deutlichen regionalen Unterschieden

Wohnungen (-3,3%) scheinen sich besser zu halten als Häuser (-4,9%) und kehren damit den Trend um, der zu Beginn des Jahres zu beobachten war. Der Markt für Altbauten (-3,7%) und Neubauten (-4,1%) entwickelten sich ähnlich, was den allgemeinen Abwärtstrend bestätigt.

Hier im Einzelnen die Preisentwicklung in Q2 2024 im Vergleich zu Q2 2023 :

• Zentrum: 9.816 €/m²mit einem durchschnittlichen Rückgang von -2,4%. Wohnungen verzeichnen eine Anpassung von -2,1%, während Häuser einen Rückgang von -3,3% verzeichnen.
• Norden: 5.783 €/m². Die Region verzeichnete mit durchschnittlich -0,6% den geringsten Rückgang. Bemerkenswert ist, dass Wohnungen hier einen Anstieg von +2,1% verzeichnen, dem ein Rückgang von -3,3% bei Häusern gegenübersteht.
• Süden: 6.427 €/m². Die Preise verzeichnen mit -6,1% den stärksten Rückgang. Wohnungen verzeichnen einen Rückgang von -6,4%, dicht gefolgt von Häusern mit -5,6%.
• Osten: 6.856 €/m²mit einer Anpassung von -2,5%. Wohnungen hielten sich mit einem leichten Anstieg von +0,9% gut, während Häuser um -5,6% fielen.
• Westen: 7.227 €/m²Die größte Anpassung erfolgte mit durchschnittlich -6,6%, mit -6,3% für Wohnungen und -7,0% für Häuser.

Die Analyse der Preisentwicklung nach Quartalen zeigt eine allmähliche Verlangsamung des Rückgangs seit dem Höchststand im dritten Quartal 2023. Dieser Trend könnte eine Stabilisierung des Marktes in den kommenden Monaten ankündigen.

Mieten: ein unerwarteter Aufschwung

Entgegen der Stabilisierungsprognose erlebt der Mietmarkt im zweiten Quartal 2024 einen deutlichen Aufschwung. Der landesweite Durchschnitt der Mietpreise steigt um +3,7% und markiert damit eine Kehrtwende von der zu Jahresbeginn beobachteten Stabilisierungstendenz.

Dieser Anstieg betraf sowohl Wohnungen (+3,9%) als auch Häuser (+1,5%), wobei letztere einen moderateren Anstieg verzeichneten. Dies könnte auf ein gestiegenes Interesse an Mietwohnungen zurückzuführen sein, möglicherweise aufgrund der anhaltenden Unsicherheit auf dem Kaufmarkt.

Einzelheiten zu den Durchschnittsmieten und ihrer jährlichen Entwicklung nach Regionen :

• Zentrum: 2.143 €.Mit einem moderaten Anstieg von +1,3%. Wohnungen verzeichneten einen Anstieg von +1,6%, während Häuser einen Rückgang von -2,8% verzeichneten.
• Norden: 1.473 €Die Mieten stiegen sowohl für Wohnungen als auch für Häuser deutlich um 5,9%.
• Süden: 1.687 €.Das stärkste Wachstum verzeichnete die Kategorie “Mieten” mit +8,4%. Die Mieten für Wohnungen stiegen um +8,6% und die für Häuser um +6,1%.
• Osten: 1.918 €.mit einem Anstieg von +5,2%. Wohnungen verzeichnen einen deutlichen Anstieg von +7,2%, im Gegensatz zu einem leichten Rückgang bei den Häusern auf -1,2%.
• Westen: 2.169€Der größte Anstieg war mit +9,6% zu verzeichnen. Wohnungen verzeichneten einen Anstieg von +9,9% und Häuser von +8,8%.

Die Aussichten für das zweite Halbjahr 2024

Der luxemburgische Immobilienmarkt scheint sich in einer Übergangsphase zu befinden. Die Verlangsamung des Rückgangs der Verkaufspreise könnte eine allmähliche Stabilisierung einleiten, während der Aufschwung bei den Mieten Fragen zum Gleichgewicht zwischen Kauf und Miete aufwirft.

Mehrere Faktoren könnten die Marktentwicklung in den kommenden Monaten beeinflussen:

• Die Auswirkungen der im Mai 2024 begonnenen Zinssenkungen (infolge der Senkung der Leitzinsen der EZB) könnte sich stärker bemerkbar machen und den Kaufmarkt potenziell ankurbeln.
• Die Entwicklung der Wirtschaftslage, insbesondere der Arbeitslosenquote und des BIP-Wachstums, wird eine entscheidende Rolle für das Vertrauen der Käufer und Investoren spielen.
• Die Maßnahmen der Regierung, insbesondere die SteueranreizeDie Preise für die Lebensmittel, die in den letzten Jahren gestiegen sind, könnten den Markt weiterhin stützen.
• Die erwartete Erholung des Marktes bis 2025 bleibt bestehen, aber das zweite Halbjahr 2024 könnte bereits ermutigende Anzeichen einer Stabilisierung zeigenIn einigen Segmenten ist sogar eine leichte Erholung zu verzeichnen.